Zu einen Eisenbahnmuseum gehört ein "originales Signal", so die Aussage von Bekannten. Dummerweise war das nicht als Scherz gemeint. Wie das halt so ist, folgten den  Sprüchen die Taten. Wir haben nicht daran geglaubt aber am 06.05.2011 war es dann soweit. Der Signalmast wurde uns  in 2 Teilen mit einen LKW gebracht. Die erste Reaktion "Um Gottes Willen ,die spinnen doch". Aber nicht mit uns, wir stellten uns der Herausforderung. Das abladen des ersten kleineren Teiles ging relativ Problemlos. Wir konnten es im Hof lagern. Das größere Teil mussten wir auf der Straße zwischenlagern. Das gefühlte Gewicht des Mastes insgesamt 2 Tonnen, die Gesamtlänge 11 m. 

 
Jetzt musste erst mal ein Plan her. Den Mast in der Gesamtlänge aufstellen schied aus. Zu Hoch , zu Schwer ,für uns nicht zu machen. Wir entschieden uns den Mast zu verkleinern. Dabei sollten jedoch alle mechanischen und elektrischen Teile ,soweit original vorhanden,   funktionstüchtig sein. Den kleineren (oberen) Teil des Masten haben wir so gelassen wie er war. Den unteren haben wir in einer Höhe von 1,80 m abgetrennt. Das war natürlich nicht so einfach wie es aussieht. U-Profil, doppelt ,ca. 5mm Stark.  

 

 

 

 
Danach war der Schaltkasten dran. Diesen haben wir erst mal abgeschraubt. Gefühltes Gewicht 200Kg. Die übrig gebliebenen Teile, die wir vom Mast abgeschnitten hatten,  haben wir den Recycling zugeführt. Vielleicht wird ja wieder ein neues Signal daraus.
Jetzt ging es an das zerlegen des oberen Teiles. Alle Teile die abzuschrauben gingen haben wir abgeschraubt. Einige waren durch die Lagerung und den Transport verbogen. Ein Haufen undurchsichtiger "Schrott".
Von den Mast war nun nur noch das Gestell übrig. Das Ober- und Unterteil musste jetzt wieder zu einen Teil zusammengefügt werden. Die Gesamtlänge beträgt jetzt 5,80 m.

Das Fundament mit 1 m Tiefe und viel Stahlbeton war fertiggestellt. Jetzt ging es an das Aufrichten des Mastes.
Dank der Hilfe eines Bekannten konnten wir gemeinsam den Mast aufrichten.
Der Mast steht. 

Etwas schief aber das sollte sich noch ändern.

Das schwierigste war geschafft, das schwerste sollte noch kommen. Nun ging es mit viel Elan an die Montage der Einzelteile. Diese mussten einzeln nach oben gewuchtet werden. Es sah alles so leicht und unscheinbar aus, war es aber nicht.
Das erste Teil des oberen Flügels war montiert.

 

Der obere Signalflügel ist nun montiert.

           Hier im Bild alle zwei Signalflügel. Der untere ist 20cm kürzer wie der obere.
           Anbau der Gestänge zum Bewegen der Flügel und zum heraufziehen der Beleuchtungseinrichtung
           

              

Nachdem das Gestänge angebaut war,  wird es nun Zeit den Schaltkasten zu montieren.    Im rechten Bild ist das Innenleben des Schaltkastens zu sehen. Es ist alles noch Original. Der Motor ist ein Siemens-Schuckert  Bj. 1928. Die Betriebsspannung liegt bei 110V Gleichspannung. Hier tauchte nun das nächste Problem auf. Da ich den Motor nicht wechseln wollte, musste ich mir da was einfallen lassen.
Hier noch ein Paar Innenansichten des Schaltkastens

Um das Signal zu bewegen war es nun notwendig den Motor, mit der einfachen Steuerung, anzuschließen. Als erstes habe ich den Motor mal demontiert , gereinigt und getestet. Ohne Belastung läuft er schon mit 24V. Ein Netzteil musste her. Ich entschied mich, dieses selbst zu bauen. Ein Netzteil mit einer Ausgangsspannung von 65V Gleichspannung sollte reichen um den Motor zu betreiben. Diese Variante war relativ Kostengünstig und auch nicht zu gefährlich. Zum Ein- und Ausschalten benutzen wir eine Funkfernbedienung. 

Seit fast einen Jahr steht nun das Signal. Es funktionierte bisher fast ohne  Probleme. Im April 2012 mußten wir allerdings eine größere Reparatur durchführen. Ein Bolzen im Drehgelenk war fest. Am Öl lag es wie immer nicht, es war keins dran. Ein Schmiernippel war allerdings auch nicht zu finden. Im Moment ist wieder alles Funktionstüchtig.

  

 

   

 

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